Die Kaiserin bringt die Mode der 1850er-Jahre für ein modernes Publikum auf den neuesten Stand.
Die deutsche Serie „Die Kaiserin“ hat das Publikum auf der ganzen Welt mit der Geschichte des Aufstiegs der Kaiserin Elisabeth von Österreich (gespielt von Devrim Lingnau) in die höchsten Kreise der Wiener Gesellschaft nach dem Treffen und der Heirat mit Kaiser Franz (Philip Froissant) in ihren Bann gezogen. Schon in der Vergangenheit wurde das Leben der Kaiserin auf der Leinwand erzählt, vor allem in der Sissi-Filmtrilogie aus den 1950er-Jahren, doch die Produzentin Katharina Eyssen bringt mit Die Kaiserin ein Stück modernes Flair in Elisabeths Leben. „Für mich ist die Zweiköpfigkeit ihres Charakters das Interessanteste an Elisabeth“, sagt Eyssen. „Unsere Elisabeth in Die Kaiserin ist ein kreatives, ungezähmtes und revolutionäres Wesen, das in ihrer Zeit völlig fehl am Platz ist.“
Eines der Schlüsselelemente, um Elisabeths kreativen, ungezähmten Geist zu vermitteln, sind die Kostüme. Die Designerin Gabriela Reumer stieß zu dem Projekt, noch bevor Elisabeth oder überhaupt jemand anderes gecastet wurde. „Ich wusste von Anfang an, dass ich mich darauf verlassen konnte, dass die Kostüme eine wichtige Säule dieser Serie sein würden“, sagt Eyssen. „Wir wollten damit eine neue und spannende Richtung einschlagen. Kostüme zu gestalten bedeutet, das Geschichtenerzählen ganz auf eine visuelle Ebene zu bringen. Gerade bei historischen Stücken lässt sich die Welt am besten über die Kostüme vermitteln. Gabriela gibt allem das gewisse Etwas und bringt sozusagen das Innerste der Charaktere an die Oberfläche.“
Reumer war sofort angetan von Elisabeths Geschichte und von Eyssens Absicht, diese für ein modernes Publikum aufzufrischen. „Kaiserin Elisabeth war eine der ersten Frauen in der Geschichte, die versucht hat, sich zu emanzipieren, sich aus den bestehenden Machtstrukturen zu entfesseln“, so Reumer. „Ich denke, man kann einfach nicht genug Geschichten über starke Frauen erzählen. Und wie oft hat man als Kostümbildnerin die Gelegenheit, solche Kleider zu entwerfen?“
Die Kostüme für die Serie standen stets an erster Stelle, da die Mode im Leben der echten Elisabeth eine wichtige Rolle spielte. Wie uns in Episode 1 präsentiert wird, führt das Ausbleiben einer Kleiderlieferung dazu, dass Elisabeth Kaiserin wird: Obwohl ihre Schwester Helene auf eine Hochzeit mit Kaiser Franz vorbereitet worden war, war es Elisabeth, die Franz auffiel, als die modischen Kleider für ihre Familie nicht ankamen und die Schwestern in vollkommen schwarzen Kleidern dem Kaiser gegenübertraten. Der komplett schwarze Look passte besser zu Elisabeths Gesichtszügen als zu Helenes, und das, zusammen mit Elisabeths entwaffnender Persönlichkeit, eroberte schließlich das Herz von Franz: Das Schicksal war besiegelt.
Reumer stattete Elisabeth mit einer eleganten Sonnenbrille und einem Netzoberteil aus, ein moderner Look, der im Habsburger Land um 1850 nie getragen worden wäre, den Reumer aber für die Welt, in der Elisabeth lebt, als selbstverständlich erscheinen lässt. „Für Devrim habe ich ein Paar goldfarbene Schuhe von Dries Van Noten gekauft“, sagt Reumer. „Coole, moderne Schuhe machen einen ganz anderen Eindruck als spitze Schnürstiefel.“
Das Kleid, das die meiste Aufmerksamkeit auf sich zog, war Elisabeths beeindruckendes Hochzeitskleid, das von zwei Näherinnen in Wien innerhalb von zwei Wochen angefertigt wurde. „Als ich das Hochzeitskleid zum ersten Mal sah, lag es einfach da – denn in dem Moment wurde etwas anderes geprobt“, erinnert sich Regisseur Florian Cossen. „Ein unfassbarer Durchmesser, Hunderte von Lagen zarten Stoffs, Perlen und Pailletten… es sah aus wie eine schlafende Schönheit oder wie eine Kunstinstallation. Als Devrim dann das Kleid anzog, erwachte es zum Leben und schwebte förmlich mit ihr über die marmorverkleideten Flure. Allein dieses Kleid ist ein Grund, sich Die Kaiserin anzusehen!“
Die echte Kaiserin Elisabeth war besessen von ihrer Schönheit und ihrem Image und betonte ihre Taille mit extremen Korsetts und schwarzen Samtgürteln. Die Kaiserin knüpft an diese Looks an und verleiht ihnen gleichzeitig das moderne Flair, das Eyssen zu schaffen versucht hat. „Ich musste die Mode der Zeit erst richtig studieren und verstehen, bevor ich schließlich den Mut fand, Dinge zu bearbeiten und wegzulassen“, sagt Reumer. „Dann habe ich mich auf die Formen und Schnitte konzentriert und meiner Fantasie freien Lauf gelassen.“
„Die Kaiserin“ zelebriert die Geschichte der revolutionären Elisabeth mit einem mitreißenden Drama und passenden Kostümen. Und jetzt beginnt das Warten auf Staffel 2, in der wir noch mehr von Elisabeths Modegeschichte erfahren werden!